Gründonnerstag
Seit  etwa 1500 Jahren feiern die Christen den Gründonnerstag, den fünften  Tag der Karwoche, zur Erinnerung an die Einsetzung der heiligen  Eucharistie.  
Der Gründonnerstag erinnert an den Tag des Abendmahls vor  dem Todestag Jesu.       	  Dieses Abendmahl am Vorabend des Karfreitag nahm  Jesus mit seinen engsten Vertrauten, den zwölf Jüngern ein. 
Das  Abendmahl bedeutet Abschied von Jesus nehmen, gleichzeitig aber auch ein  Anfang für den christlichen Glauben. Denn in Form von Brot und Wein  wurde Jesus selbst angenommen und um Vergebung der Schuld gebeten.   Gleichzeitig wird schon auf die Auferstehung und das Weiterleben Jesu  hingedeutet. Trotz des Verrates durch Judas und das Leugnen der Jünger,  nimmt Jesus die Schuld allein auf sich und gibt Hoffnung für ein neues  besseres Leben nach seinem Tod. Jesus forderte seine Jünger auf, fortan  gemeinsam das Abendmahl zu feiern. Wohl deshalb ist der Ursprung aller  Abendmahlsfeiern der Gründonnerstag.  
Mit der Fußwaschung durch den  Priester an 12 Männern wird in einigen Gemeinden daran erinnert, daß  Jesus den 12 Aposteln die Füße wusch. Nach dem Gloria-Gesang verstummen  in den Gottesdiensten die Orgeln und auch die Glocken werden bis zum  Osterfest nicht geläutet.  Bei Beendigung des Gottesdienstes trägt der  Priester den Hostienkelch in einer Prozession in einigen Gemeinden zu  einem Seitenaltar oder in eine Kapelle. Nach der Meßfeier werden  Blumenschmuck und Kerzen beiseite geschafft. Dies symbolisiert die  Trauer über den Tod Jesu. 
Wegen des nahen Todes Jesu ist der  Gründonnerstag ein Tag der Trauer.  Die Gläubigen werden in vielen  Gemeinden von den Messdienern mit Holzklappern und Ratschen zum  Gottesdienst gerufen. In besonders gestalteten Betstunden oder im  stillen Gebet gedenken die Gläubigen des Geschehens am Ölberg. 
Für die  Herkunft des Begriffes Gründonnerstag gibt es heute verschiedene  Erlärungsmöglichkeiten. Es ist möglich, daß durch die an diesem Tag  üblichen grünen Meßgewänder, denn die kirchliche Farbe diese Tages ist  grün, dieser Name entstanden ist. Andererseits wurden im Mittelalter die  Sünder in der Fastenzeit von dem Gottesdienst ausgeschlossen und mußten  Buße tun. Erst am Donnerstag vor Ostern durften sie wieder in die  Kirche eintreten und als Zeichen auf die Vergebung ihrer Sünden  schmückten sie sich mit jungem Grün.  Grün könnte aber auch auf den  althochdeutschen Begriff "grunen" (greinen, weinen) zurückgehen. Ob sich  das Klagen dabei auf die Fastenzeit mit dem Leiden, auf die  darauffolgende Nacht, die Jesus in Todesangst verbrachte oder das Weinen  auf die bevorstehende Kreuzigung Jesu bezieht ist nicht geklärt. 
Auch  das Erwachen der Natur in dieser Jahreszeit, das Grünwerden der Pflanzen  verbindet uns mit dem Gründonnerstag und dem Osterfest. Darüber hinaus  gibt es die Verbindungen zum Osterhasen, Osterlamm, Osterfeuer,  Osterblumen, usw., die alle mit dem Erwachen und der Hoffnung im  Zusammenhang stehen. Unabhängig vom christlichen Glauben wird die Farbe  Grün als Zeichen / Farbe der Hoffnung verstanden. Vom grün abgeleitet  ist es heute in vielen christlichen Familien an Gründonnerstsag üblich,  grünes Gemüse zu essen, z.B. Spinat oder Brunnenkresse. 
 
        
        
        
        


